Ratsfraktion hält Wohnbebauung im Blockinnenbereich "Im Böckenbusch" für problematisch

Andreas Dünker, für die Familien-Partei Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Herten, erklärt zur geplanten Bebauung des Blockinnenbereichs Im Böckenbusch:

Wir halten es für hoch problematisch, an dieser Stelle eine weitere Bebauung – und damit Verdichtung der Fläche - vorzunehmen. Es ist doch bekannt, dass wir in Folge des Klimawandels eine Zunahme von Starkregenereignissen haben. Deshalb muss doch das Gebot der Stunde lauten: Entsiegelung und nicht Verdichtung. Gerade das Gebiet im östlichen Bereich der Straße Im Böckenbusch zeigt ein besonderes Risiko auf, da es bereits jetzt schon als gefährdetes Gebiet bei Starkregenereignissen eingestuft werden muss. Starkregenhinweiskarten des LANUV belegen dies eindrucksvoll. Der Bau von 27 Einfamilienhäusern, Zu- und Abfahrten sowie Garagen und Stellflächen für Autos werden zu einer deutlichen Erhöhung des Niederschlagswassers  führen. Laut Gutachten trifft dieses Regenwasser dann auf Untergrundverhältnisse, die eine einfache Versickerung aufgrund der Bodenbeschaffung nicht ermöglichen werden. Und dies bei einem bereits heute hohen Grundwasserstand, der es erforderlich macht, bei den geplanten Neubauten die Keller bei der Errichtung durch so genannte Beton-Wannen vor Grund- und Sickerwasser zu schützen.

Und zu allen technischen Problemen mit ansteigendem Grund- und Niederschlagswasser kommt an dieser Stelle noch ein Altlastenproblem hinzu. Denn in unmittelbarer Nähe befindet sich die ehemalige Zeche und Kokerei Westerholt. Ein während des Betriebs eingetretener Grundwasserschaden ist heute noch dafür verantwortlich, dass das Grundwasser in diesem Bereich nicht als Brauchwasser genutzt werden darf, auch nicht zum Beregnen von Rasen- und Zierpflanzen oder für die Nutzung von kleinen Kinderschwimmbecken.

Aus diesen Gründen lehnen wir die Verdichtung des Blockinnenbereichs an dieser Stelle ab! Schon heute ist deutlich absehbar, dass es zu erheblichen Problemen mit Grund- und Niederschlagswasser für die zukünftigen Hausbesitzer kommen wird. Im Zuge klimapolitischer Überlegungen darf die Stadt an dieser Stelle keine weitere Versiegelung zulassen, sondern sollte die bereits heute bekannten Probleme durch technische Nachrüstungen beheben, so dass beim nächsten Jahrhundertregen an dieser Stelle nicht mehr die bereits vorhandenen Keller volllaufen.